Velden-Eberspoint rettet Punkt in der Nachspielzeit gegen Bonbruck/Bodenkirchen

Zwei gelb-rote Karten, eine direkte rote Karte, eine Zeitstrafe, ein zurückgenommener und ein umstrittener Elfmeter sowie zwei Tore in den Schlussminuten: Das Vilstalderby zwischen dem FC BoBo und Velden-Eberspoint hatte vor allem in den letzten Minuten alles drin, was es für ein heißes Derby braucht. Für den FCVE fühlt es sich am Ende mehr nach einem gewonnenen Punkt durch den späten Ausgleich an. Beim FC BoBo trauert man vor allem den vergebenen Chancen nach langer Überzahl hinterher. Besonders in der ersten Halbzeit hätte man das Vilstalderby für sich entscheiden können. 

Aber der Reihe nach: Beim FCVE musste man auf die beiden Kapitäne Florian Hagenberger und TW Peter Sedlmeier verzichten. Dafür kamen die beiden Youngster Fabian Kagerbauer und Keeper Kilian Rupprecht zu ihrem ersten Startelfeinsatz bei den Vilstallöwen und meisterten ihre „Feuertaufe“ im Vilstalderby mit Bravour. Wie in der Vorwoche hatte der FCVE zu Beginn Probleme mit dem Spielaufbau. Die Gastgeber starteten mit hohem Pressing gepaart mit schnellem Umschaltspiel und kam früh zu besten Einschussmöglichkeiten. Stefan Galler vergab bereits nach wenigen Minuten mit der besten Chance aus kürzester Distanz den Führungstreffer.

Auch in der Folge blieb BoBo lange am Drücker, vergab aber immer wieder aus bester Position oder scheiterte an FCVE-Schlussmann Kilian Rupprecht. Der FCVE meldete sich dann nach knapp 20 Minuten mit einem ersten Torschuss durch Tim Langmeier an. Nur wenige Minuten später scheiterte Fabian Kagerbauer im 1:1 an Bobo-Keeper Raphael Hampe. Nach 35 Minuten agierte der Gastgeber dann sogar in Überzahl, nachdem Denis Rexhepi nach einer kurzen Rudelbildung mit Rot den Platz verlassen musste. Bonbruck/Bodenkirchen hatte kurz vorm Halbzeitpfiff nochmal die Riesenchance zur Führung, doch Stefan Galler vergab aus zentraler Position. So konnte sich der FCVE mit einem Unentschieden in die Halbzeit retten.

Durch die numerische Überlegenheit wollten die Gastgeber nach dem Seitenwechsel den inzwischen überfälligen Führungstreffer erzwingen, kamen aber zunächst nicht mehr zu den Großchancen aus dem Spiel heraus, wie kurz vor der Pause. Die besten Möglichkeiten vergaben Härtl und Co. nach zwei Standards, welche entweder TW Rupprecht entschärfte oder knapp das Ziel verfehlten. So konnte der FCVE mit viel Einsatz das Unentschieden in die Schlussviertelstunde retten, als das Vilstalderby nochmal richtig fahrt aufnahm: Nach einem Foulspiel an dem enteilten David Föckersperger kassierte Bobo-Verteidiger Markus Rebmann die Ampelkarte. Die größte Chance hatte dann Florian Edl dann aus dem Spiel heraus für die Gastgeber, als dieser nach sehenswerter Ballannahme allein auf Rupprecht zulief, dann aber deutlich am Tor vorbeizielte.

Die Löwen schienen nun das 0:0 über die Zeit retten zu können, doch in der 90. Minute folgte der Schockmoment: Schiedsrichter Kevin Molnar gab nach einem Schubser im Strafraum für viele Beteiligte überraschend Elfmeter für die Gastgeber. Julian Sax verwandelte ins linke Eck zum umjubelten und verdienten 1:0 (90. Minute). Der FC BoBo schien nun den verdienten Sieg eingefahren zu haben, aber der FCVE schlug in der Nachspielzeit doch noch zu: Nach einem hohen Ballgewinn setzte sich Jonas Wimmer an der Strafraumkante durch und legte quer auf den mitgelaufenen Robert Nitzl, welcher die Kugel über die Linie drückte zum 1:1 Ausgleich (94. Minute). Nur eine Spielszene später hatte der FCVE durch Cedric Gruber sogar den Sieg auf dem Fuß, scheiterte aber im direkten Duell an Bobo-Keeper Raphael Hampe. Kurz vor dem Abpfiff musste dann noch Jonas Brams vom Platz, was das Spielgeschehen, aber nicht mehr Beeinflusste. 

Der FCVE rettet mit viel Kampf und auch Spielglück einen Punkt dank des späten Ausgleichtreffers durch Robert Nitzl, bleibt aber dadurch im sechsten Spiel in Folge ungeschlagen. Löwencoach Andreas Kirschner: Ein Derby, wie man es sich wünscht – intensive Zweikämpfe, Emotionen und dann auch die nötige Dramatik! Wir kamen sehr schlecht in die Partie, viele unsaubere Aktionen und eine ganze schwache Zweikampfquoten für uns. So hatte der Gastgeber auch mehr Spielanteile und Toraktionen, ohne nach der Pause wirklich zwingend zu werden! Der berechtigte Platzverweis war natürlich mehr als fatal für unser Spiel – aber wie die Jungs dann auch nach dem für alle Anwesenden überraschend gepfiffenen Elfmeter zurückgekommen sind und sogar nach dem verdienten Ausgleich in Minute 92 noch voll auf Sieg gespielt haben, hat mir extrem imponiert. Ein gewonnener, glücklicher Derby-Punkt, der auch für die englische Woche Rückenwind geben darf!

Bobo-Coach Tobias Leitl nach dem Derby: „Das war ein sehr hitziges Derby. Wenn man aber über 75 Minuten in Überzahl plus Zuhause spielt dann muss man das Spiel einfach gewinnen. Wir hatten acht Chancen und machen nur ein Tor. Velden-Eberspoint mit einer Chance eben auch ein Tor. Weiter geht’s am Donnerstag in Hebertsfelden!“